Angst ein ganz natürlicher Schutz  

 

Einerseits wollen wir immer, dass unser Kinder groß, stark und mutig sind, dabei ist Angst ihr ganz natürlicher Schutz.

 

Andererseits sind wir als Eltern oft überängstlich mit dem, was wir unseren Kindern zutrauen.

 

Dazwischen gilt es den Mittelweg zu finden!

 

Unsere Gesellschaft hat sich heute so verändert, dass die Angst vieler Eltern, z.B. ihr Kind alleine Wege gehen zu lassen sehr groß ist . Wann kann ich mein Kind wo hin gehen lassen, wann muss ich bringen, wie gehe ich mit meiner eigenen Angst um? - Es gibt sicher kein Patentrezept. Aber mit Kindern über eigene Ängste zu sprechen, sie als natürlichen, notwendigen Teil unseres Lebens erfahrbar zu machen, ist sicher ein erster Schritt. Dabei ist es wichtig, dass das Gefühl der Angst nicht lebensbestimmend wird, sondern als Herausforderung erlebt werden kann.

 

Bei meinem Umgang mit den Pferden erlebe ich immer wieder Kinder aus der Nachbarschaft, die unbedingt reiten lernen wollen, aber gleichzeitig so ängstlich sind, dass sie sich bei jeder Bewegung der Tiere in ihre Richtung laut schreiend verstecken. - Die Eltern tuen oft noch das ihrige dazu, indem sie dem Kind sagen: "Du musst keine Angst haben!" Im nächsten Satz schon verlangen sie: "Sei vorsichtig!" Sie selber haben Angst vor den Pferden und um ihr Kind. - Gerade hier wird mir immer wieder deutlich, wie sinnvoll es ist, Angst als Schutz erlebbar zu machen.

Das Kind hat berechtigte Angst vor den großen Tieren, die es verletzen könnten. Das heißt, es muss lernen, die Situation richtig einzschätzen und damit umzugehen. Bei Kindern, die grundsätzlich zu übermäßig ängstlichen Reaktionen neigen, lässt sich das gut auf den Alltag übertragen.

 Folgende Schritte zu Bekämpfung von Angst sind sinnvoll

  1. Was macht mir Angst ? - Analyse der Situation
  2. Was an dieser Angst ist berechtigt und sinnvoll? - Wovor schützt sie mich?
  3. Welchen Teil der Angst möchte ich überwinden, um freier durchs Leben gehen zu können.
  4. Was hilft mir, bei der Überwindung?

Der letzte Schritt ist oft der, der von Eltern mit ihren Kindern nicht gemeinsam angegangen wird. Eltern wollen den Kindern die Angst abnehmen, indem sie für sie regeln, statt ihnen zu helfen Angst zu überwinden! Sie nehmen damit dem Kind aber auch die Möglichkeit, stolz auf sich zu sein, weil sie es geschafft haben, eine angstbesetzte Situation zu überwinden.

Wenn wir beim Beispiel der Pferde bleiben:   

  1. Das Pferd ist groß und sehr viel stärker als wir. 
  2. Also ist Angst berechtigt und schützt davor, verletzt zu werden.
  3. Ich möchte lernen, mit dem Pferd umgehen zu können, um es reiten zu können. Dazu brauche ich entsprechende Kenntnisse über das Pferd und das Reiten. Hier ist es sinnvoll, einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Wichtig ist dabei, dass der Fachmann mir beide Komponenten näher bringt: Das Pferd als Lebewesen und das Reiten als Sportart.
  4. Wenn ich weiß, wie Pferde reagieren und welche Körpersprache ich einsetzen kann, um sie zu lenken, habe ich schon viel für meine Sicherheit getan. Die hier erlernte Körpersprache lässt sich auf viele angstbesetzte Situationen im Alltag übertragen. Die Technik des Reitens kann ich dann bei einem Lehrer durch viel Fleiß und Üben erlernen.

 Körpersprache spricht deutlicher als Worte - Ein Beispiel aus dem täglichen Leben

In Zeiten von randalierenden Jugendlichen erleben wir immer wieder Situationen, in denen wir unsicher werden. - Im letzten Jahr meiner Tätigkeit als Lehrerin hatte ich ein Erlebnis, das zeigt, wie Körpersprache spricht.

Ein Schüler hatte eine schlechte Nachricht bekommen und flippte total aus. Er schrie "Ihr Hurensöhne! Ihr Arschlöscher! ..." und schlug um sich, versuchte Türen einzutreten.  Der Junge war fast zwei Meter groß. Ich bin 1,64 und war damals schon sehr krank. - Als der Junge auf mich losging, blieb ich ruhig stehen, bis er kurz vor mir war, wich nicht zurück, sondern riss die Arme hoch mit dem deutlichen Kommando:"Lass es!" . Der Junge drehte ab. Ich blieb unverletzt und kam mit dem Schrecken davon.

Den Schrecken und seine Folgen in der Situation möchte ich gar nicht runter spielen. Er hat mir noch viele schlaflose Nächte mit Alpträumen beschert. Aber immerhin habe ich den Jungen mit meiner Körpersprache so weit in unsere Welt zurückholen können, dass nichts Schlimmers passierte.

 


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