Lernen mit Pferden

Pferde bieten für Kinder die Chance, Dinge zu lernen, die ihnen im Alltag oft schwer vermittelbar sind: Disziplin, Gehorsam, Geduld uvm.

Da Pferde stark auf die Körpersprache der Menschen reagieren, ist es schwer, sie zu "belügen". Das unsichere Großmaul bekommt seine Antwort von ihnen postwendend und ungeschminkt. Der ungeduldige Zappelphillip erlebt vielleicht zum ersten Mal, dass nicht geschimpft wird und dass es Lebewesen gibt, die sich davon nicht beeindrucken lassen. Der kleine Angsthase kann sich ohne Scheu nähern, da er vom Pferd nicht als Bedrohung erlebt wird und es sich insofern ihm gegenüber zumindest neutral verhält. - Häufig haben wir sogar beobachtet, dass unsere Pferde mit sehr ängstlichen Kindern besonders geduldig umgehen, man könnte sich geradezu einbilden, dass sie sie beschützen wollen.

Vertrauen

Das Kind muss sich das Vertrauen des Pferdes erarbeiten. Pferde lernen zwar, vorausgesetzt, sie werden gut gehalten, dass der Mensch im Allgemeinen nicht böse ist, d.h. sie flüchten nicht vor dem "Raubtier" Mensch. Trotzdem reagieren sie individuell auf den Einzelnen. Das "Fluchttier" Pferd bleibt auf der Hut.

Gerade das kann man sich bei Kindern mit Störungen im Verhalten zu Nutze machen. Das Pferd diskutiert nicht, es meckert nicht, es zaudert nicht, es bleibt gleich in seinen Reaktionen. Hier macht das Kind völlig neue Erfahrungen, denn das Einzige, was zählt, ist sein Verhalten. Hier hat es die Chance, ungeschminkt Erfolg zu erleben. Falsche oder unklare Verhaltensweisen werden durch die Reaktion des Pferdes schnell und unübersehbar korrigiert.

                                                       

 Ein Kind, das  Verhaltensstörungen hat, ist auf Misserfolge eingestellt. Das Pferd ist  um ein Vielfaches größer und schwerer ist als es selbst. Für den jungen Menschen bedeutet es ein überwältigendes Erlebnis, wenn es feststellt, das Tier ihm vertraut und  ihm folgt . Daraus erwächst ein Selbstvertrauen, dass Erwachsene diesem Kind nur schwer vermitteln können. Die Sprache, die es im Umgang mit den Pferden lernt, kann es auf Dauer auch in seiner wirklichen Welt sprechen. Das bedeutet, sein Auftreten und sein Verhalten verändern sich.

Ehrlichkeit       

Oft werde ich gefragt: "Wie kommt es, dass ausgerechtnet das kleinste Pferd das Sagen hat und keiner es in Frage stellt?" Darauf antworte ich dann: "Eine Großmutter kann auch klein und gebrechlich sein, ohne das jemand ihre Autorität in Frage stellt."

Pferde sind in ihrem Verhalten untereinander und uns Menschen gegenüber absolut ehrlich. So entsteht eine feste Rangordnung, die ohne Not auch nicht diskutiert wird. Kleine Zeichen reichen aus, um dem Anderen zu signalisieren, was gewollt ist und was nicht. - Aufgabe des Kindes ist es, sich an die Spitze dieser Rangordnung zu stellen und sich die Position des Herdenchefs zu erarbeiten. Dazu muss es lernen, sich ehrlich zu verhalten, denn nur dann versteht das Pferd seine Sprache. Hier ist die Welt ohne Schnörkel, ohne Diskussionen, ohne Wenn und Aber. Sie ist klar strukturiert. Handeln und Wirkung folgen immer gleich aufeinenander, so dass dem Kind, wenn es in der Rangordnung klettern möchte, nichts bleibt, als sich angepasst zu verhalten.


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